Brainstorm

Wer das neue Brainstorm-Album ‚Wall Of Skulls‘ hört, spürt sofort, wie stark die Band um Sänger Andy B. Franck vom überzeugenden Vorgängerwerk ‚Midnight Ghost‘ (2018) profitiert hat. ‚Midnight Ghost‘ war für die süddeutschen Powermetaller eine musikalische Zäsur, mit der sich die Bandmitglieder auf ein noch höheres Qualitätslevel gehievt und neue künstlerische Horizonte erschlossen haben. „Wir spürten schon bei Veröffentlichung der Scheibe, dass wir das bis dato vielleicht wichtigste Werk der Brainstorm-Historie in den Händen halten“, erklärt Franck. „Die Verkaufszahlen und auch die Reaktionen des Publikums während der anschließenden Tour haben diesen Eindruck bestätigt. Die neuen Songs wurden von unseren Fans auf Anhieb mindestens genauso frenetisch gefeiert wie unsere Klassiker.“ Genau an dieser Stelle knüpft ‚Wall Of Skulls‘ nun an und geht konzeptionell sogar noch einen ganzen Schritt weiter. Franck spricht vor einer „fast schon unheimlichen Energie, die im Proberaum beim Entstehen der Songs geherrscht hat. In Summe haben wir diesmal so viele kraftvolle und schnelle Nummern wie noch nie auf ein Album gepackt. Das alles passierte ohne Kalkül oder vorherige Planung, sondern auf ganz natürliche Weise. Wir haben einfach kompromisslos an den Songs gearbeitet und einen eingeschlagenen Kurs nie auf halber Strecke abgebrochen. ‚Walls Of Skulls‘ ist somit mitnichten ‚Midnight Ghost 2.0‘, sondern eine erneute, deutlich erkennbare Weiterentwicklung.“

Übrigens eine, die in gewisser Weise von den schwierigen kulturellen Bedingungen des von Unsicherheit und öffentlichem Lockdown geprägten Jahres 2020 sogar profitiert hat. „Es mag paradox klingen, aber durch die Corona-bedingten Tourabsagen und die veränderten Terminvorgaben hatte ich während der Produktion von ‚Wall Of Skulls‘ die Zeit, Dinge, mit denen ich nicht vollends zufrieden war, zurückzustellen oder sogar noch einmal von vorne zu beginnen. Im Mai 2020 beschlich mich das Gefühl, dass ich mich künstlerisch im Kreis zu drehen beginne, deshalb habe ich viele Gesangsaufnahmen gelöscht und bin sechs Wochen später noch einmal neu angefangen. Für mich war wichtig, dass die Songs auf keinen Fall zum Schnellschuss werden, sondern das Optimum unserer Schaffenskraft präsentieren.“

Und genau das gelingt den zehn Tracks (plus Intro) tatsächlich. Brainstorm feuern auf ‚Wall Of Skulls‘ aus vollen Rohren, die Gitarristen Torsten Ihlenfeld und Milan Loncaric reihen massenhaft starke Gitarrenriffs aneinander, lassen ihrer Rhythmusgruppe um Bassist Antonio Ieva und Schlagzeuger Dieter Bernert freie Hand, um damit ihrem charismatischen Frontmann gewissermaßen den roten Teppich für große Melodien und hymnische Refrains auszulegen. Gleich der Opener ‚Where Ravens Fly’ zeigt in seiner schnörkellosen Machart, dass Brainstorm anno 2021 noch geradliniger und zielstrebiger zu Werke gehen. „Ich habe den Eindruck, dass wir diesmal wirklich jeden Ballast abgeworfen und uns kein einziges Mal verzettelt haben, nicht einmal bei vermeintlich unbedeutenden Details“, strahlt Franck, dessen voluminöse Stimme wie gewohnt geradezu majestätisch über allem thront. Dies übrigens nicht nur in einer Midtempo-Nummer wie ‚Solitude‘, die zu den traditionellen Brainstorm-Stärken zählt, sondern auch in rasanten Songs wie ‚Turn Off The Light‘ oder ‚Escape The Silence‘.

Apropos: Die beiden letztgenannten stellen in der Brainstorm-Karriere ein absolutes Novum dar: Zum ersten Mal hat die Band mit zwei Gastsängern gearbeitet, die in den betreffenden Songs eine tragende Rolle übernehmen. In ‚Escape The Silence’ war dies Peavy Wagner von Rage, in ‚Turn Off The Light’ Orden Ogan-Frontmann (und zugleich Produzent von ‚Wall Of Skulls’) Seeb Levermann. Franck: „Ich kenne Peavy seit 15 Jahren, er ist eine Legende des deutschen Metal. Umso glücklicher bin ich, dass er auf unserem Album zu hören ist. Ich finde, dass seine Stimme dem Gesang des Songs die Krone aufsetzt. Im Unterschied dazu hat das Duett mit Seeb in ‚Turn Off The Light‘ einen packenden Battle-Charakter, der zusätzliche Vielfalt ins Album bringt.“

Veröffentlicht wird ‚Wall Of Skulls‘ am 20. August 2021, mit einem Cover, das abermals vom ungarischen Künstler Gyula Havancsak (Accept, Stratovarius) stammt und mit seinem grandiosen Design eines der bis dato stärksten Brainstorm-Alben perfekt einrahmt. Andy B. Franck kann diesen positiven Eindruck nur bestätigen: „Ich habe mich in meiner Rolle bei Brainstorm niemals zuvor dermaßen wohlgefühlt!“


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