Eigentlich muss man nicht mehr viele Worte über Uli Kusch (Masterplan, ex-Helloween) verlieren. Längst zählt er zu den wenigen wirklich prägenden Charakteren der deutschen Metal-Szene. Und trotzdem, oder gerade deshalb, gibt es so vieles von ihm zu vermelden.Aktuell eine Geschichte, die bereits im Jahr 2002 ihren Anfang genommen hat – ohne dass damals die Beteiligten das schon geahnt hätten. Uli trifft damals auf die belgische Sängerin Magali Luyten und ihre Band. Die Gruppe lässt ihr Demo von ihm produzieren, löst sich schließlich aber auf, ohne das Album jemals veröffentlicht zu haben.
Uli selbst trägt sich derweil mit der Idee schwanger, etwas ganz eigenes, fernab von Masterplan, auf die Beine zu stellen. Diese Gedanken werden im Herbst 2004 klarer, und der Schlagzeuger nimmt daraufhin das konkretere Gespräch mit Magali auf. Es wird an einem Konzept, an Songs und Ideen gebastelt, und so entsteht in Laufe der Zeit „The Unexpected“. Und so schillernd und dennoch niveauvoll dieser Titel klingt, ist auch das, was sich dahinter verbirgt. Zweifelsohne handelt es sich bei der Veröffentlichung um ein Debut. Um ein Debut, das die langjährige Erfahrung Ulis mit der powervollen Frische Magalis und einer mitreißenden Spielfreude und Spielfertigkeit der Band hinter den beiden verbindet und so etwas ganz Eigenständiges erstrahlen lässt. Charismatisch und voller Wiedererkennungswert hebt sich Magalis Stimme deutlich von dem derzeit üblichen Gros der „Metalband mit Frauengesang“-Konzepte ab und verleiht der Musik eine mitreißende, sympathisch wirkende Dynamik.
Ulis und Magalis Mitstreiter können sich dabei sehen lassen: neben den beiden aus Ulis Wahlheimat Norwegen stammenden Pagan ´s Mind-Leuten Jorn Viggo Lofstad (Gitarre) und Steinar Krokmo (Bass) ist auch Kuschs Masterplan-Weggefährte Axel Mackenrott (Keyboards) mit von der Partie. Die Vision von BEAUTIFUL SIN wird damit schnell klar: Ulis neues Baby, das auf den so klangvollen Namen hört, ist keineswegs ein Soloprojekt mit kurzer Lebensdauer. Es handelt sich dabei vielmehr um eine Band, an deren Spitze Uli und Magali als kreative Köpfe stehen. Und die nun mit „The Spark Of Ignition“ bereit ist, für frischen Wind am Musikmarkt zu sorgen.
So tut sich ein mitreißendes, traditionell metallisches, und trotzdem neuartiges und völlig eigenständiges Album auf, das die verschiedenen künstlerischen Charaktere und Qualitäten der Mitstreiter wie von selbst zu verschmelzen scheint. Ein Album, das zu begeistern versteht, und bei dem man, auch wenn ein Uli Kusch als wesentlicher Drahtzieher daran beteiligt ist, keine Sekunde an Masterplan denken, geschweige denn sie dabei vermissen wird.
Melodischer, powernder Metal mit Frauengesang erfährt durch BEAUTIFUL SIN eine neue Dimension.
Sünde kann so schön sein…